Brühler Gesundheitsforum
Wir tragen Sie auf Händen

Zurück zur Zuversicht 

mit Eva Pöll - Ursula Haffner-Heid - Bettina Wagner - Dr. Axel Sutter

Über Zuversicht, Resilienz und das innere Glück


Im 25. Brühler Gesundheitsforum konnten die rund 150 Gäste in der Festhalle einen informativen, aktiven und auch spannenden Abend erleben. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Göck und Dr. Sutter war es am Weltfrauentag zunächst ein weibliches, kompetentes Trio, was sich in verschiedenen Facetten dem Thema Zurück zur Zuversicht – gesund bleiben in Krisenzeiten widmete.
Bettina Wagner, Expertin für Persönlichkeits-, Gesundheits- und Natur Coaching widmete sich dem Thema Resilienz, die als „Immunsystem unserer Seele“ bezeichnet werden kann.
Es wurden einfache praktische Übungen angeleitet und das Publikum machte begeistert mit. Die frohe Botschaft war, dass es möglich ist zu erlernen, wie man aus Motivationslosigkeit oder Versagensangst wieder in seine eigene Stärke und Mut finden kann. Drei
wichtige Grundhaltungen sind die Selbstfürsorge, die Selbstverantwortung sowie die Gestaltung von Beziehungen und Zukunft. Was Bettina Wagner den aufmerksam lauschenden Gästen sehr ans Herz legte war, auf ihre Gedanken und Worte zu achten. Auf eine positive Sprache zu achten sei so sehr hilfreich und die eigenen Gedanken zu steuern sei machbar. Eine Imagination von Wohlfühlsituationen kann im Bedarfsfall immer wieder abgerufen werden, lud sie nach der Übung ein. Eine Vertiefung wird von ihr am 1. April von 12.30 bis 17 Uhr im Obergeschoß der Festhalle ein Vertiefungsworkshop angeboten.
Diplom-Psychologin Eva Pöll sprach über den Umgang mit Krisen aus systemischer Sicht. Sie bietet in ihrer Privatpraxis in Rohrhof Paartherapie, psychologische Beratung und Entspannungskurse an. Insbesondere stand der Sympathikus und der Parasympathikus als Teile des vegetativen oder autonomen Nervensystems im Fokus ihres Vortrages. Wie ihre Vorrednerin konnte sie wissenschaftliche Zusammenhänge sehr sympathisch und verstehbar präsentieren. Und das Publikum hatte auch hier Freude an den interaktiven Übungen. Zum Beispiel die Ohrenmuscheln zu reiben, daran sanft zu ziehen und somit den Parasympathikus zu aktivieren um in die Ruhe zu kommen. Zahlreiche Organsysteme werden von diesen beiden Gegenspielern gesteuert. In Stresssituationen ist der Sympathikus aktiv wohingegen Ruhezustände vom Parasympathikus hervorgerufen und reguliert werden. Akzeptanz und Selbstwirksamkeit sind wichtig, so Pöll. Und Krisen und Leid gehören zum Leben dazu. Es geht nicht darum, diese zu ignorieren. Durch das Akzeptieren kommt es zur Entspannung und Freisetzung von Energien. Gesunde Ernährung und Bewegung in der Natur unterstützen den Menschen hierbei sehr. Ängste lassen sich lösen, wenn das „Kuschelhormon“ Oxytocin aktiviert wird. Die Stimmung wird durch schöne Sinneseindrücke gehoben. Eva Pöll zählte eine Reihe von Übungen auf wie Augenakupressur, Lächeln mit den Augen, Schläfen massieren, den Sitznachbarn freundlich anlächeln, was die Besucher begeistert mitmachten.
Nach der Pause durften die Gäste in der Festhalle in die Welt des Tai Ji und der traditionellen chinesischen Medizin mit der Gesundheitspraktikerin Ursula Haffner-Heid eintauchen. Mitglieder ihrer Tai Ji Gruppe vom TV Rohrhof unterstützten den lebendigen Vortrag mit einer gemeinsamen Aufführung der fünf Elemente. Das aus dem Lot geratene innere und äußere Gleichgewicht kann auf sanfte Weise durch Tai Ji Übungen wiederhergestellt werden. Gesundheit sei ein dynamisches Gleichgewicht zwischen den gegensäzlichen Polen Yin und Yang. In der traditionellen chinesischen Medizin sind die fünf Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Wasser mit den Organen verbunden. Bei einer Gigong Übung war das Publikum beigeistert mit dabei. Eine Wasserelementübung diene der Vorbeugung von Angst und lässt sich auch zuhause alleine leicht üben.
Den vierten Teil des Abends begann Dr. Axel Sutter mit einem gemeinsamen langen Applaus der Männer im Saal für die anwesenden Frauen an diesem Weltfrauentag. Auch den Praxismädels zollte der jetzt in den Unruhestand eintretende Internist einen herzlichen Beifall. Wie die Menschen wieder ihrem Herzgefühl näher kommen, stand bei seinem spannenden Vortrag  im Mittelpunkt. Schon der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung wusste, dass die schwierigste Reise eines Menschen diejenige in sein eigenes Innere sei.
Dass es gelingen kann, der Beobachter seiner täglich etwa 50000 Gedanken zu werden erstaunte und der Schlüssel dazu sei die Stille, das zur Ruhe kommen, so Dr. Sutter. Ein möglicher Weg wurde gleich mit allen Anwesenden ganz praktisch geübt. Unter entspannender Musik die Hand auf die Herzgegend auflegen, die Atmung vertiefen und dann die Emotionen der Dankbarkeit, Fürsorge und Wertschätzung einladen. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich bewusst für Emotionen entscheiden könne. Es muss nicht sein, dass wir ihnen einfach nur ausgeliefert sind. Durch regelmäßige Übung kann dies immer besser gelingen.
In seiner Gesundheitsakademie Placebo wird Dr. Sutter auch weiterhin Gesundheitsangebote zur Unterstützung von Selbstermächtigung und Anregung der Selbstheilungskräfte anbieten. So ein Erlebnisworkshop „Waldbaden und mehr“ im Heidelberger Wald bei Gaiberg am 22. April. Auch wird er weiterhin das Brühler Gesundheitsforum aktiv weiter begleiten.
Am Ende des gesundheitsfördernden und spannenden Abends verabschiedete Bürgermeister Dr. Göck den nach 34 Jahren aus der internistischen Praxis ausscheidenden Dr. Sutter mit sehr herzlichen Worten und wünschte ihm alles Gute für den Aufbruch zu neuen Ufern.